Oberflächenahe Geothermie (ONA)
Theoretisch nutzt die oberflächennahe Geothermie den Untergrund bis zu einer Tiefe von
ca. 400 m (bei Temperaturen von bis etwa 20°C) für das Beheizen und Kühlen von Gebäuden
und technischen Anlagen. Dabei wird die Wärme oder Kühlenergie aus den oberen Erd- und Gesteinsschichten oder aus dem Grundwasser gewonnen. Dazu gehört auch der Einsatz von
Erdwärmesonden (EWS) im üblichen Sinne. Tatsächlich haben sich in der Schweiz als
häufigste Anlagentypen Erdwärmesonden durchgesetzt. Man ist dabei auf entsprechend
ausgerüstete, spezialisierte Unternehmen angewiesen.
Für den Heizungsinstallateur von belangen sind jedoch diverse Anwendungen im "effektiven"
oberflächenahen Bereich, also in Tiefen von maximal 12 bis 20 Meter.
Im Anhang wollen wir auf ein Paar davon näher eingehen...
Erdkollektoren
Material:
Kunststoffrohre oder Kapillarrohrmatten
Verlegung:
Horizontal oder vertikal (als Ringgrabenkollektoren)
Vorteile:
- Preisgünstig
- Regeneration gewährleistet, vor allem bei Vertikal-
Anordnung
Nachteile:
- Erheblicher Platzbedarf
- Teils geringe Beeinträchtigung des Pflanzenwuchses,
vor allem bei Horizontalanordnung
Energiekörbe
Material:
Kunststoffrohre auf Traggestell gewickelt
Verlegung:
Vertikal bis ca. 6 Meter Tiefe
Vorteile:
- Relativ preisgünstig
- Regeneration gewährleistet
Nachteil:
- Relativ grosser Platzbedarf, wegen den erforderlichen
Abständen zwischen den Einzelelementen
Tunnelkollektoren/
Achterkollektoren/
Helix-Sonden
Material:
Kunststoffrohre teils auf Traggestell gewickelt
Verlegung:
Horizontal bis 3 Meter Tiefe
Vertikal bis ca. 12 Meter Tiefe
Vorteile:
- Relativ preisgünstig
- Regeneration gewährleistet
Nachteil:
- Relativ grosser Platzbedarf, wegen den erforderlichen
Abständen zwischen den Einzelelementen
Koaxiale Speichersonden
Material:
Kunststoffrohre oder Chromstahl
Verlegung:
Vertikal, teils bis ca. 20 Meter Tiefe
Vorteile:
- Grosser Wärmeentzug pro Meter
- Regeneration gewährleistet
Nachteil:
- Relativ kostspielig
Eisspeicher
Material:
- Eisspeicher aus Beton (Inhalt ca. 10m3 für EFH)
- Entnahme- & Regenerations-Wärmetauscher aus
Kunststoffrohren, im Speicher eingebaut
Verlegung:
Bis ca. 5 Meter Tiefe
Vorteile:
- Hoher Effizienzgrad (nützt Latenzenergie der
Eisbildung)
- Regeneration gewährleistet, teils durch separate
Sonnen/Luftkollektoren
Nachteil:
- Je nach System relativ kostspielig
Spezialabsorber
Nachfolgend, ein kleiner Überblick diverser Spezialabsorber
für den Einbau in Tiefen zwischen 1,5 bis max. 12 Meter
Spezialabsorber Typ
GeoCollect
Material:
Absorber aus Kunststoff (PP)
Verlegung:
1,5 bis ca. 4 Meter Tiefe
Vorteile:
- Preisgünstig
- Regeneration gewährleistet
- Relativ kleiner Platzbedarf, kann auch
2- oder 3-lagig (Etagen) verlegt werden
Nachteil:
- Muss sorgfältig verlegt werden, da etliche
Platzschweissungen
Vertical Thermpipe VTP
Material:
Kunststoff ( PE 100-RC )
Verlegung:
Bis ca. 12 Meter Tiefe
Vorteile:
- Hohe Entnahmeleistung/Meter (gegenüber EWS)
- Regeneration gewährleistet
- Relativ preisgünstig
Nachteil:
- Relativ grosser Platzbedarf, wegen den erforderlichen
Abständen zwischen den Einzelelementen
Spezialabsorber Typ
Terrathech
Material:
Absorber aus Kunststoff 100% HDPE
Verlegung:
1,5 bis ca. 6 Meter Tiefe
Vorteile:
- Relativ preisgünstig
- Regeneration gewährleistet
- Relativ kleiner Platzbedarf, kann auch 2- lagig
(2 Etagen) oder vertikal verlegt werden
- Aktive Regeneration möglich, zb. mittels Solaranlage
- Hoher Effizienzgrad (nützt Latenzenergie der
Eisbildung)
Nachteil:
- Vorerst noch wenig Erfahrung
Spezialabsorber Typ
MEFA geo
Material:
Kunststoff ( PP )
Verlegung:
Bis ca. 3 Meter Tiefe
Vorteile:
- Preisgünstig
- Regeneration gewährleistet
- Relativ kleiner Platzbedarf
- Kann mit diversen Systemkomponenten interagierend
verwendet werden (Mefa sun/ice etc.)
- Uebersichtliche Erdarbeiten